Was Sie schon immer über Libellen wissen wollten (4)
Frage Nr.4) Ist der Stich einer Libelle gefährlich, gar tödlich?
Hallo liebe Libellenfreunde,
eine Frage, welche sehr viele Besucher von LibellenWissen.de beschäftigt. Offensichtlich interessiert das ganz besonders jene Naturfreunde, die einen eigenem Garten, sogar einen sich darin befindlichen Teich und kleine Kinder haben, um die sie sich sorgen.
Logisch, wenn ein Mythos sich hält, dass 7 bis 10 Stiche einer Libelle ein Pferd erlegen können, muss doch eine Libelle, welche über hunderte von Jahren allein im deutschsprachigen Raum bis heute, rund 2000 volkstümliche Namen von „Ackerbold“ über „Augenbohrer“, „Schlangenstecher“, „Teufelsnadel“ bis „Zwicken“ verpasst bekommen hat, irgendwie gefährlich sein.
*Vor knapp mehr als 27 Jahren (11. Juli 1991) trug eine mir unbekannte, blutrünstige Tageszeitung (Bild) mit Schlagzeilen wie „… am Müritzsee vertrieben riesige Libellen die Badegäste…….. zehntausende 18 Zentimeter große Libellen (unsere größten Libellen messen gerade einmal 10,5 cm) stürzten sich mit Tempo 100 (sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten vom etwas über 50 km/h) auf die Badegäste……… und lösten Panik aus“ , schließlich zur „Aufklärung“ bei.* (*Ironiemodus) .
Ja, Libellen sind höchst gefährliche Raubinsekten. Die meisten Libellenkundler und Makro-Fotografen sind ständig auf der Suche nach dem ultimativen Kick! Ja genau, wir sind wahrscheinlich lebensmüde, werden Sie denken.
„…“Geschwollene Arme und Beine“, ..Schweißausbrüche“,….. unter Umständen mit „Todesfolge“ bei Mensch und Tier…“ Originalzitat aus „Die Libellen Baden-Württembergs (Sternberg und Buchwald) Bd1, S. 175“. Das alles sind Zitate, die den Herausgebern des Werkes von interessierten Menschen zugetragen wurden.
Auch mir wird unglaublich häufig die Frage gestellt, ob es denn tödliche Libellen gäbe. Wenn ja, wo und welche Arten? Einigen Besuchern von LibellenWissen.de ist es sicherlich nicht entgangen, dass ich dieser Frage bereits unter der Rubrik „Wissen“ einige Sätze widmete.
Libellen sind in der Tat wahnsinnig gefährlich. Libellen können mit einem einzigen Biss eine Mücke, Fliege, Falter oder gar einen Artgenossen töten. Ein Stich mit dem riesigen Stachel z.B. der weiblichen Gestreiften Quelljungfer hat ihre Folgen. Ja mit jedem Stich legen sie ein Ei in den sandigen Boden eines Quellbachs, das Weibchen der Großen Königslibelle sticht mit ihrem, sich am Ende ihres Hinterleibs befindlichen Legebohrer, in auf dem Wasser schwimmende Pflanzenteile.
Libellen haben in der Tierwelt einzigartige Beißwerkzeuge mit kräftigen, gezahnten Mandibeln, durch die sich der wissenschaftliche Name „Odonata“ ergab. Fast die gesamte, sich am Kopf befindliche Muskulatur einer Libelle, dient ihren Beißwerkzeugen. So ist es kein Problem für eine Großlibelle, den Chitinpanzer eines Käfers mit nur einem einzigen Biss zu knacken.
Libellen sind absolut gefährlich für jedes andere Insekt, welches ihnen in die Quere kommt! Libellen haben eine unheimliche Kraft in ihrem Beißwerkzeug, um ihre Beute erlegen zu können.
Libellen sind für uns Menschen völlig ungefährlich!
Libellen sind dennoch total harmlos, haben weder Gift, noch einen Stachel der Mensch oder Säugetieren gefährlich werden kann. Sicherlich können Libellen schon einmal einen Menschen beißen, das aber nur wenn man eine Libelle fängt, wofür allerdings eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist, da sämtliche Libellen unter Schutz gestellt sind. Eine Ausnahmegenehmigung kann beantragt werden, setzt allerdings einiges an Wissen über Libellen voraus. Solch eine Ausnahmegenehmigung kann von Landesumweltbehörden unter bestimmten Voraussetzungen erteilt werden, wenn z.B. der Fang von Libellen zur Artbestimmung erforderlich ist und die sich daraus ergebenen Erkenntnisse der Wissenschaft und Forschung dienlich sind.
Der Biss einer Libelle ist nicht stark genug um die menschliche Haut zu durchdringen. Der Stich des Legebohrers einer weiblichen Libelle kann eventuell spürbar sein, uns jedoch keinesfalls Schmerzen zufügen. Sollte ein Weibchen einmal versuchen ein Ei im menschlichen Körper zu platzieren, könnte sich daraus keine Larve parasitär in Mensch oder Tier entwickeln. Also keine Sorge wenn Ihnen eine Libelle zu nahe kommt, sie tut Ihnen rein gar nichts, ist lediglich neugierig und hat eventuell sogar einen Plagegeist in Form einer Mücke auf Ihnen erspäht, von der Sie unter Umständen befreit werden. Solche Beobachtungen sind höchst selten, wurden aber schon gemacht und letztendlich völlig falsch, als Angriff auf den Menschen interpretiert. So in der Art entstanden wahrscheinlich all die Märchen um die bösen Flugkünstler. Tödlich stechende Libellen gibt es nicht und hat es wohl nie gegeben.
Ich hoffe mit diesem Artikel auf unterhaltsame Weise vermitteln zu können, dass Libellen interessante, wundervolle, völlig harmlose, schützenswerte Geschöpfe sind.
Am Ende noch ein Zitat aus der „Libellenfibel“ Die Libellen Baden-Württembergs, (Sternberg und Buchwald), Bd. 1, S. 172 : „…..Fast schon liebevoll und jedem Libellenfreund aus dem Herzen sprechend ist die französische Bezeichnung „Papillion d´amour“ (Schmetterling der Liebe).“
Mit diesen Schlussworten bedanke ich mich recht herzlich für den großen Zuspruch, den Libellenwissen.de von Ihnen erhält.
Ihr / euer Andreas Thomas Hein
ps. Wussten Sie schon? Sie haben soeben den meistgelesenen Beitrag der gesamten Webseite LibellenWissen.de gelesen.
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Logisch, wenn ein Mythos sich hält, dass 7 bis 10 Stiche einer Libelle ein Pferd erlegen können, muss doch eine Libelle, welche über hunderte von Jahren allein im deutschsprachigen Raum bis heute, rund 2000 volkstümliche Namen von „Ackerbold“ über „Augenbohrer“, „Schlangenstecher“, „Teufelsnadel“ bis „Zwicken“ verpasst bekommen hat, irgendwie gefährlich sein.
*Vor knapp mehr als 27 Jahren (11. Juli 1991) trug eine mir unbekannte, blutrünstige Tageszeitung (Bild) mit Schlagzeilen wie „… am Müritzsee vertrieben riesige Libellen die Badegäste…….. zehntausende 18 Zentimeter große Libellen (unsere größten Libellen messen gerade einmal 10,5 cm) stürzten sich mit Tempo 100 (sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten vom etwas über 50 km/h) auf die Badegäste……… und lösten Panik aus“ , schließlich zur „Aufklärung“ bei.* (*Ironiemodus) .
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Libellen sind für uns Menschen völlig ungefährlich!
Libellen sind dennoch total harmlos, haben weder Gift, noch einen Stachel der Mensch oder Säugetieren gefährlich werden kann. Sicherlich können Libellen schon einmal einen Menschen beißen, das aber nur wenn man eine Libelle fängt, wofür allerdings eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist, da sämtliche Libellen unter Schutz gestellt sind. Eine Ausnahmegenehmigung kann beantragt werden, setzt allerdings einiges an Wissen über Libellen voraus. Solch eine Ausnahmegenehmigung kann von Landesumweltbehörden unter bestimmten Voraussetzungen erteilt werden, wenn z.B. der Fang von Libellen zur Artbestimmung erforderlich ist und die sich daraus ergebenen Erkenntnisse der Wissenschaft und Forschung dienlich sind.
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Am Ende noch ein Zitat aus der „Libellenfibel“ Die Libellen Baden-Württembergs, (Sternberg und Buchwald), Bd. 1, S. 172 : „…..Fast schon liebevoll und jedem Libellenfreund aus dem Herzen sprechend ist die französische Bezeichnung „Papillion d´amour“ (Schmetterling der Liebe).“
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