Blaue Orientjungfer im Profil / engl.: Odalisque
Wissenschaftl. Name: Epallage fatime (Charpentier, 1840)
Gattung : Epallage – Orientjungfern
Familie : Euphaeidae – Orientjungfern
Überfamilie : Calopterygoidea – Prachtlibellenartige
Unterordnung : Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Epallage fatime, Männchen Epallage fatime, Weibchen
LibellenWissen.de bedankt sich recht herzlich bei Jost Holtzmann (Gießen/Hessen) für die Nutzung der schönen Fotos von Epallage fatime für diesen Artensteckbrief.
Wissenswertes:
Die Blaue Orientjungfer ist eine im Nahen und Mittleren Osten weit verbreitete, recht häufige Kleinlibelle. In Europa erstreckt sich ihr Vorkommen entlang der ägäischen Mittelmeerküste vom Südwesten der Türkei, Griechenlands, einschließlich Rhodos, Zypern, bis hin zur Schwarzmeerküste Bulgariens und Rumäniens.
Merkmale:
Die Blaue Orientjungfer erreicht eine Körperlänge von rund 50 mm bei verhältnismäßig geringer Flügelspannweite von maximal 64 mm. Typisch für die Spezies ist die zumeist gespreizte Stellung der Flügel. Die Blaue Orientjungfer ist nur geringfügig kleiner, als die im gleichen Lebensraum vorkommende Gebänderte Prachtlibelle, ist allerdings von den Proportionen her deutlich kräftiger, bzw. robuster gebaut, erinnert von daher eher an eine Großlibelle, als eine Kleinlibelle . Ausgefärbte Männchen sind tief dunkelblau, fast schwarz, mit kleinen gelben Zeichnungselementen am Hinterleib, die mit zunehmenden Alter vollständig schwinden können. Die Farbe der Weibchen variiert von weißlich-gelb bis hellblau mit schwarzen Zeichnungselementen an Brust und Hinterleib. Jüngere Exemplare beider Geschlechter wirken insgesamt eher gelb als schwarz oder blau, variieren mit zunehmendem Alter recht stark.
Die sehr langen Flügelmale der Männchen sind einfarbig dunkel-graublau, die Flügelmale der Weibchen hingegen hellgrau. Die Flügelspitzen können dem Spitzenfleck ähnlich, dunkel gefärbt sein, was aber nicht immer der Fall ist.
Bevorzugter Lebensraum:
Die Blaue Orientjungfer besiedelt saubere Fließgewässer wie Flüsse, Bäche und Rinnsäle, zumeist mit steinigem Untergrund.
Aktivitätsmaximum:
In Europa von ca. April bis Juli
Gefährdungsstatus:
Rote Liste Europa: NT = Near Threatened (potenziell gefährdet)
Rote Liste Mittelmeerraum: LC = Least Concern (nicht gefährdet)
Rote Liste weltweit: NE = Not Evaluated (nicht eingestuft)
Besonderheiten:
Epallage fatime sitzt gern auf größeren Steinen, von wo aus er gut das Gewässer beobachten kann.
Weitere Fotos von Epallage fatime:
Ein besonderer Dank an Stephan Dörfler für die wundervollen Fotos von Epallage fatime aus verschiedenen Perspektiven!
……..und nun noch ein paar meiner selbst geschossenen Fotos von unseren Türkeitouren 2015 und 2016:
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Literaturhinweise:
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514
R. R. Askew (1988): The dragonflies of Europe. Harley Books, Colchester, England. ISBN 0-946589-10-0