Die Kleine Moosjungfer im Profil / engl: Small Whiteface
Wissenschaftl. Name: Leucorrhinia dubia (Vander Linden, 1825)
Gattung : Leucorrhinia – Moosjungfern
Familie : Libellulidae – Segellibellen
Überfamilie : Libelluloidea – Segellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Leucorrhinia dubia, Männchen Leucorrhinia dubia, frisches Weibchen
Wissenswertes:
Die Kleine Moosjungfer schlüpft bei fast jedem Wetter, so kommt es beim Schlupf häufiger zu Verkrüppelungen. Ferner schlüpfen die Larven fast synchron, schon in einer Woche nach Schlupfbeginn sind in etwa die Hälfte aller Kleinen Moosjungfern innerhalb eines Habitats geschlüpft. 2014 wurde die Kleine Moosjungfer zur Libelle des Jahres gewählt.
Merkmale:
Die Kleine Moosjungfer ist mit einer Körperlänge von 31-36 mm und einer Flügelspannweite von knapp 60 mm unsere kleinst Moosjungfern-Art. Auf dem schwarzen Hinterleib der Kleinen Moosjungfer befinden sich auf der Oberseite einfarbige rote bzw. gelbe Flecken, die auf dem 6. und 7. Segment kaum länger als die halbe Segmentslänge sind. Die Weibchen und junge Männchen haben auf den Abdominalsegmenten gelbe Flecken, welche sich im Alter bei den Männchen leuchtend rot färben, bei älteren Weibchen stark abdunkeln. Die Flügelmale und die Hinterleibsanhänge beider Geschlechter sind schwarz.
Die Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda) und die Kleine Moosjungfer (L. dubia) ähneln sich sehr stark, unterscheiden sich allerdings in der Körpergröße sowie durch die Größe der Flecken auf dem Abdomen, welche bei Leu. rubicunda wesentlich länger als die halbe Segementslänge sind.
Bevorzugter Lebensraum:
Die Kleine Moosjungfer besiedelt meist Gewässer in Hochmooren, die reich an (geflutetem) Torfmoos sind.
Flugzeit:
Mai bis September.
Rote Liste Deutschland: RL 3 = gefährdet
Rote Liste Österreich: VU = verletzlich
Rote Liste Schweiz: NT = potenziell gefährdet
Besonderheiten:
Die Kleine Moosjungfer kann häufiger dabei beobachtet werden, wie sie versuchen Paarungsräder aus 2 Männchen oder gar Dreierketten mit einem Weibchen und 2 Männchen zu bilden.
Selbst Fehlgriffe mit Weibchen anderer Arten sind keine Seltenheit. Das liegt vor allem daran, dass um die Mittagszeit die Männchen sehr paarungsstimuliert, die Weibchen aber rar sind. Die Paarung findet im Sitzen statt, die Eiablage erfolgt ohne Begleitung der Männchen im Flug.
Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Imago beträgt zwischen 2 und 4 Jahren, in denen zwischen 11 und 13 Häutungen stattfinden.
Weitere Fotos von Leucorrhinia dubia:
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Weitere Arten unserer Segellibellen sortiert nach Gattungen
Gattung = Libellula – Segellibellen:
Vierfleck – Libellula quadrimaculata
Plattbauch – Libellula depressa
Spitzenfleck – Libellula fulva
Gattung = Orthetrum – Blaupfeile:
Großer Blaupfeil – Orthetrum cancellatum
Kleiner Blaupfeil – Orthetrum coerulescens
Südlicher Blaupfeil – Orthetrum brunneum
Östlicher Blaupfeil – Orthetrum albistylum
Gattung = Sympetrum – Heidelibellen:
Blutrote Heidelibelle – Sympetrum sanguineum
Gemeine Heidelibelle – Sympetrum vulgatum
Große Heidelibelle – Sympetrum striolatum
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae
Gefleckte Heidelibelle – Sympetrum flaveolum
Gebänderte Heidelibelle – Sympetrum pedemontanum
Frühe Heidelibelle – Sympetrum fonscolombii
Südliche Heidelibelle – Sympetrum meridionale
Sumpf-Heidelibelle – Sympetrum depressiusculum
Gattung = Leucorrhinia – Moosjungfern:
Große Moosjungfer – Leucorrhinia pectoralis
Zierliche Moosjungfer – Leucorrhinia caudalis
Nordische Moosjungfer – Leucorrhinia rubicunda
Östliche Moosjungfer – Leucorrhinia albifrons
Gattung = Crocothemis – Feuerlibellen:
Feuerlibelle – Crocothemis erythraea
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Literaturhinweise:
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
A. Lehmann, J.H. Nüß (1998): Libellen – Bestimmungsschlüssel für Nordeuropa, Mitteleuropa und Frankreich, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, ISBN 3-923376-15-4