Große Quelljungfer – Cordulegaster heros

Die Große Quelljungfer (auch Riesen-Quelljungfer) im Profil

engl: Balkan Goldenring

Wissenschaftl. Name: Cordulegaster heros (Theischinger, 1979)

Gattung : Cordulegaster – Quelljungfern

Familie : Cordulegastridae – Quelljungfern

Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen

Cordulegaster heros - male / by Thomas Hochebner, Austria
Cordulegaster heros - female immature /by Dr. Ralf Grunewald

Cordulegaster heros, Männchen                      Cordulegaster heros, Weibchen

Ein großes Dankeschön an Thomas Hochebner (Österreich), für die Nutzung seiner beiden Aufnahmen vom C. heros Männchen und ein ebenso großes Dankeschön an Dr. Ralf Grunewald (Mecklenburg-Vorpommern) für die Bereitstellung seines Fotos vom C. heros Weibchen auf LibellenWissen.de.

Cordulegaster heros - male / by Thomas Hochebner, Austria

Wissenswertes:
Die Große Quelljungfer (Riesen-Quelljungfer) wurde erst 1979 vom österreichischen Entomologen, Prof. Günther Theischinger, beschrieben.
Die Große Quelljungfer hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Balkan. In den letzten Jahren konnten durch intensive Nachsuche (Wolfgang Schweighofer, Thomas Hochebner, M. Pollheimer, J. Pennerstorfer, H. & C. Lang) einige neue Vorkommen im östlichen und südlichen Österreich  nachweisen.

Merkmale:
Das Weibchen, der von den anderen Quelljungfern schwer zu unterscheidenden Großen Quelljungfer, misst fast 10 cm und ist damit die größte Libelle Europas!
Auf dem 7. Hinterleibssegment besitzt die Große Quelljungfer eine breitere Querbinde als auf dem 6. Abdominalsegment. Der Vergleich dieser beiden Abdominalsagmente S 7 und S 6 macht die Bestimmung relativ einfach, da bei C. bidentata und C. boltonii die Querbinden in etwa gleich breit sind.  Zudem erstrecken sich die gelben Binden auf den Hinterleibssegmente nur bei der Großen Quelljungfer bis zur Bauchseite (Ventral), wo sich die Binden zusätzlich noch etwas verbreitern. Die oberen Hinterleibsanhänge (Cerci) der Männchen sind kurz und kegelförmig, somit kürzer als bei C. boltoni.

Bevorzugter Lebensraum:
Die Große Quelljungfer besiedelt bevorzugt ca. 1 Meter schmale und saubere Bäche, mit mäßigem Gefälle, zumeist mit sandigen oder feinkiesigen Gründen. Oftmals teilt sich die Große Quelljungfer den Lebensraum mit den anderen Quelljungfern-Arten und ist auch in einiger Entfernung von Gewässern an besonnten Waldrändern antreffen.

Flugzeit:
Juni bis Ende Juli

Rote Liste Österreich: EN = stark gefährdet
Rote Liste Schweiz: – = kein Vorkommen
Rote Liste Deutschland: – = kein Vorkommen

Besonderheiten:
Bei allen Cordulegaster-Arten berühren sich die smaragdgrünen Augen nur in einem einzigen Punkt (bei anderen Großlibellen sind sie entweder vollständig getrennt oder berühren sich über eine längere Strecke).
Der Legebohrer junger Weibchen ist spitz und sehr lang; in etwa die halbe Länge überragt den Hinterleib. Bei der Eiablage, die stets ohne die Begleitung der Männchen statt findet, werden die Eier in den kiesigen Grund von Quellbächen eingestochen, wobei der Legebohrer sich mit der Zeit stark abnutzt.

Die Entwicklungdauer vom Ei bis zur Libelle beträgt in etwa 4 bis 5 Jahre.

Weitere Fotos von Cordulegaster heros: 

Cordulegaster heros - male by Marcus Held from Leipzig
Cordulegaster heros, male / by Marcus Held from Leipzig

Vielen Dank an Marcus Held (Leipzig) für die beiden Fotos vom Männchen.

Cordulegaster heros - male 1 /by Gunter Haselberger from Austria
Cordulegaster heros - male 2 /by Gunter Haselberger from Austria
Cordulegaster heros - male 3 /by Gunter Haselberger from Austria
Cordulegaster heros - male 4 /by Gunter Haselberger from Austria

Vielen Dank an Gunter Haselberger (Österreich) für die eindrucksvollen Fotos vom männlichen C. heros.

Weitere Arten der Quelljungfern Mitteleuropas: 

Zweigestreifte Quelljungfer – Cordulegaster boltonii

Gestreifte Quelljungfer – Cordulegaster bidentata

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Literaturhinweise: 

Schweighofer, Wolfgang (2008) Libellula 27 (1/2) S. 1-32, Fachzeitschrift der GdO e.V.

Rainer Raab/ Andreas Chovanec/ Josef Pennerstorfer, Libellen Österreichs, Hrsg. Umweltbundesamt. Verlag: Springer.

Wildermuth & Martens (2014), Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt, Quelle & Meyer Verlag (824 Seiten). ISBN: 978-3-494-01558-3

K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948