Die Schabracken-Königslibelle (vormals Schabrackenlibelle) im Profil
engl: Vagrant Emperor
Wissenschaftl. Name: Anax ephippiger (Burmeister, 1839)
vormals Hemianax ephippiger
Gattung : Anax – Königslibellen
Familie : Aeshnidae – Edellibellen
Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Ein großes Dankeschön an Thorsten Stegmann, für die Nutzung des Fotos, des Männchens der bei uns noch selten zu beobachtenden Anax ephippiger. Einen ebenso großen Dank an Michael Finkenzeller für das tolle Foto vom Tandem bei der Eiablage.
Wissenswertes:
Ähnlich wie manche Wanderschmetterlings- oder Heuschreckenarten sind in manchen Jahren zum Teil starke Einflüge der Schabracken-Königslibelle aus dem Mittelmeerraum möglich, je nach Gesamtwetter.
In Regionen außerhalb Süddeutschlands (Südbayern, Bodenseegebiet, Rheintal, …) gibt es bisher zumeist nur Einzelfunde.
Merkmale:
Die Schabracken-Königslibelle hat eine ähnliche Färbung wie die Kleine Königslibelle und gilt daher als Verwechslungsart. Vergleichsweise sind bei Anax ephippiger die Augen aber sehr groß und dadurch der Kopf im Ganzen rundlicher. Der Hinterleib ist sandfarben hell-braun. Im Vergleich zur Körpergröße wirken die Flügel sehr lang.
Die Flügelspannweite beträgt zwischen 9,5 bis 10,5 cm, die Körperlänge hingegen nur 6 bis 6,6 cm, also vergleichsweise kurz. Augenfarbe ist grün-braun, am zweiten Hinterleibssegment ist beim Männchen durchgehend und leuchtend blau, beim Weibchen durch einen schwarzen Längsstrich unterbrochen und blass blau an der Segmentoberseite eine „Schabracke“, das heißt ein blaues Querband zu erkennen. Bei den Weibchen kann dieses Merkmal auch ganz fehlen.
Für das Foto vom patrouillierenden Männchen bedanke ich mich herzlich bei Pablo Martinez-Darve Sanz aus Spanien / Gran Canaria.
Bevorzugter Lebensraum:
Die Schabracken-Königslibelle besiedelt in erster Linie flache und temporäre Gewässer (Überschwemmungsgewässer), die zu einem großen Teil gegen Ende der Saison austrocknen.
Flugzeit:
Die wenigen Nachweise der Schabracken-Königslibelle in Mitteleuropa stammen aus den Monaten Mai, Juli, August und September.
In Österreich (und ab und zu auch bis Bayern im Voralpenland) kommt es öfters zu Einflügen mit anschließender einmaliger Vermehrung. (so z. B. 2009 in Zelking, …).
Rote Liste Deutschland: RL nicht ermittelt. Seltener Vermehrungsgast
Rote Liste Österreich: NT = potenziell gefährdet
Rote Liste Schweiz: NE = nicht beurteilt
Besonderheiten:
Früher wurde die Schabracken-Königslibelle auch als „Hemianax ephippiger“=“Schabrackenlibelle“ bezeichnet, bis man die Art aufgrund ihrer engen Verwandschaft der Gattung Anax (Königslibellen) zuordnete.
Eine ausgesprochen wanderfreudige Libelle, die von Afrika aus, bei günstigen klimatischen Bedingungen auch in Mitteleuropa anzutreffen ist und sich bei uns sogar in Flach- oder Temporärgewässern reproduzieren kann. Wir reden in solch einem Fall von einem Vermehrungsgast. Häufigere Beobachtungen gibt es von den Kanaren.
Die Eiablage findet meist unter Bewachung des Männchens im Tandem statt, wobei die Eier meist in schwimmende Pflanzenteile eingestochen werden.
Weitere Fotos von Anax ephippiger:


Vielen Dank an Jose Alvarez Gándara aus Spanien /Galicien, für die hervorragenden Fotos vom Paarungsrad.
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Weitere Arten unserer Edellibellen geordnet nach Gattungen:
Gattung = Schilfjäger – Brachytron:
Brachytron pratense (O.F. Müller, 1764) – Früher Schilfjäger
Gattung = Mosaikjungfern – Aeshna:
Aeshna affinis Vander Linden, 1820 – Südliche Mosaikjungfer
Aeshna caerulea (Ström, 1783) – Alpen-Mosaikjungfer
Aeshna cyanea (O.F. Müller, 1764) – Blaugrüne Mosaikjungfer
Aeshna grandis (Linnaeus, 1758) – Braune Mosaikjungfer
Aeshna isoceles (O.F. Müller, 1767) – Keilfleck-Mosaikjungfer
Aeshna juncea (Linnaeus, 1758) – Torf-Mosaikjungfer
Aeshna mixta Latreille, 1805 – Herbst-Mosaikjungfer
Aeshna subarctica elisabethae (Djakonov, 1922) – Hochmoor-Mosaikjungfer
Aeshna viridis Eversmann, 1836 – Grüne Mosaikjungfer
Gattung = Königslibellen – Anax:
Anax imperator Leach, 1815 – Große Königslibelle
Anax parthenope (Selys, 1839) – Kleine Königslibelle
Gattung = Geisterlibellen – Boyeria:
Boyeria irene (Fonscolombe, 1838) – Westliche Geisterlibelle
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Literaturhinweise:
Peters, G. (2006): Die Edellibellen Europas – Aeshnidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 585, Westarp- Wissenschaften. ISBN 3-89432-858-4
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0