Die Blaugrüne Mosaikjungfer im Profil / engl: Blue Hawker or Southern Hawker
Wissenschaftlicher Name: Aeshna cyanea (Müller, 1764)
Gattung : Aeshna – Mosaikjungfern
Familie : Aeshnidae – Edellibellen
Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Aeshna cyanea, Männchen Aeshna cyanea, Weibchen
Wissenswertes:
Die Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer sind bei der Eiablage nicht gerade wählerisch und nutzen nahezu sämtliche sich im Uferbereich befindlichen Gehölze und Pflanzen. Selten werden lebende Pflanzen, ausgenommen davon sind Moose, dafür benutzt. Meist werden die Eier an Holzstücken und ähnlichem abgelegt. Dunkle Untergründe scheinen bevorzugt zu werden. Selten taucht das Weibchen bei der Eiablage tief ins Wasser ein.
Die Männchen sind dauernd in Bewegung: Auf der Suche nach einem Weibchen fliegen sie das Ufer ihres Gewässers beständig auf und ab.
Die Larvalentwicklung dauert im Normalfall 2 Jahre.
Merkmale:
Die Männchen besitzen am Hinterleib ein schwarz, grün und blau geflecktes mosaikartiges Muster, die Weibchen hingegen sind am Abdomen nur schwarz und grün gefleckt, die blaue Farbe fehlt, weshalb sie häufiger für die Grüne Mosaikjungfer gehalten werden.
Die Brustvorderseite ist dunkel mit zwei breiten gelben Flecken (Antehumeralstreifen). Beide Geschlechter haben eine leuchtend grüngelbe Brust mit dunklen Seitenbinden. Die Seitenbinden und die Antehumeralstreifen sind ein relativ sicheres Unterscheidungsmerkmal zu den weiteren Mosaikjungfern-Arten.
Herzlichen Dank an Brigitte und Clemens Kuytz aus Leverkusen für die große Unterstützung und Bereitstellung des seltenen Fotos eines Aeshna cyanea Paarungsrads.
Bevorzugter Lebensraum:
Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist wenig anspruchsvoll, sie besiedelt langsam fließende und kleine, stehende Gewässer und ist häufig auch am Gartenteich zu finden. Selbst in Regentonnen wurden ihre Larven schon gefunden, wo sie sich sogar vollständig entwickeln konnten.
Flugzeit:
Juni bis Oktober/November
Rote Liste Deutschland: RL — = nicht gefährdet
Rote Liste Österreich: LC = nicht gefährdet
Rote Liste Schweiz: LC = nicht gefährdet
Besonderheiten:
Die Blaugrüne Mosaikjungfer macht sehr ausgedehnte Jagdflüge, so dass man sie auch häufiger weit ab von Gewässern finden kann. Dabei verirren sich Blaugrüne Mosaikjungfern auch häufig und fliegen durch offene Fenster und Türen in Häuser und Büros. Keine Sorge, die Tiere sind völlig harmlos. Sollte diese große Edellibelle den Weg nicht allein nach daußen finden, fassen sie das Tier vorsichtig an den Flügeln an und bringen sie es in die Freiheit.
Die Larven sind Sauerstoffmangel und Frost gegenüber sehr tolerant, weshalb die Blaugrüne Mosaikjungfer zu den wenigen noch nicht gefährdeten Libellen zählt.
Die Blaugrüne Mosaikjungfer wurde zur Libelle des Jahres 2012 gewählt.
Weitere Fotos von Aeshna cyanea:


















Weitere Arten unserer Edellibellen geordnet nach Gattungen:
Gattung = Schilfjäger – Brachytron:
Brachytron pratense (O.F. Müller, 1764) – Früher Schilfjäger
Gattung = Mosaikjungfern – Aeshna:
Aeshna affinis Vander Linden, 1820 – Südliche Mosaikjungfer
Aeshna caerulea (Ström, 1783) – Alpen-Mosaikjungfer
Aeshna grandis (Linnaeus, 1758) – Braune Mosaikjungfer
Aeshna isoceles (O.F. Müller, 1767) – Keilfleck-Mosaikjungfer
Aeshna juncea (Linnaeus, 1758) – Torf-Mosaikjungfer
Aeshna mixta Latreille, 1805 – Herbst-Mosaikjungfer
Aeshna subarctica elisabethae (Djakonov, 1922) – Hochmoor-Mosaikjungfer
Aeshna viridis Eversmann, 1836 – Grüne Mosaikjungfer
Gattung = Königslibellen – Anax:
Anax ephippiger (Burmeister, 1839) – Schabracken-Königslibelle
Anax imperator Leach, 1815 – Große Königslibelle
Anax parthenope (Selys, 1839) – Kleine Königslibelle
Gattung = Geisterlibellen – Boyeria:
Boyeria irene (Fonscolombe, 1838) – Westliche Geisterlibelle
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Literaturhinweise:
Peters, G. (2006): Die Edellibellen Europas – Aeshnidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 585, Westarp- Wissenschaften. ISBN 3-89432-858-4
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0