Spanische Pechlibelle – Ischnura graellsii

Die Spanische Pechlibelle im Profil (engl. Iberian Bluetail)

Wissenschaftl. Name: Ischnura graellsii (Rambur, 1842)

Gattung: Ischnura – Pechlibellen

Familie: Coenagrionidae – Schlanklibellen

Überfamilie: Coenagrionoidea –  Schlanklibellenartige
Unterordnung: Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung: Odonata – Libellen

Ischnura graellsii - male / by thorsten stegmann
Ischnura graellsii - female / by Michael Schaefer from Berlin

Ischnura graellsii, Männchen                    Ischnura graellsii, Weibchen

Herzlichen Dank an Thorsten Stegmann für das Foto vom Spanischen Pechlibellen, Männchen und an Michael Schäfer für das Foto vom Weibchen!

Wissenswertes:
Die ursprünglich in Nordafrika beheimate Spanische Pechlibelle, ersetzt auf der Iberischen Halbinsel die Große Pechlibelle. Darüber hinaus kommt es im restlichen Spanien bis nach Südfrankreich zu Vermischungen, gelegentlich gar zur Hybridisierung der beiden Arten. In anderen Teilen Europas kann Ischnura graellsii quasi ausgeschlossen werden.

Merkmale:
Die Spanische Pechlibelle (Ischnura graellsii) sieht der in Mitteleuropa weit verbreiteten Ischnura elegans sehr ähnlich, ist aber mit einer Körperlänge von 26-31 mm und einer Flügelspannweite von max. 38 mm um rund 3-4 mm kleiner, was in dieser Größenordnung schon recht auffällig ist.

Oftmals sind die sich auf der Brust befindlichen Antehumaralstreifen zurückgebildet oder sind gar nicht vorhanden, genau wie die für ihre Verwechslungsart typischen kreisrunden Hinteraugenflecken (auch Postekularflecken genannt).

Beim Männchen ist Hinterrand der Vorderbrust nur leicht, rundlich ausgebuchtet und beim Weibchen fast gerade. Daher ist eine Ansicht von oben, auf die Vorderbrust (Prothorax oder auch Pronotum), zur eindeutigen Identifizierung sehr nützlich.

Bevorzugter Lebensraum:
Die Spanische Pechlibelle lebt an nahezu allen Gewässertypen, da sie  recht anspruchslos gegenüber ihrer Entwicklungsgewässer ist.

Flugzeit:
März bis November, in mindestens 2 Generationen.

Gefährdungsstatus:
Rote Liste Mittelmeerraum: LC = nicht gefährdet
Rote Liste weltweit: NE = nicht bewertet
Rote Liste Nordafrika: LC = nicht gefährdet

Besonderheiten:
Nach heutigen Erkenntnissen geht man davon aus, dass sich Ischnura graellsii vor etwa 100000 Jahren, zum Anfang der letzten Eiszeit, aufgrund des wärmeren Klimas geografisch isoliert hat.

Weitere Fotos von Ischnura graellsii:

Ischnura cf. graellsii - male / by Jorge Perez from Spain
Ischnura graellsii - female / by Jorge Perez from Spain 3
Ischnura graellsii - female / by Jorge Perez from Spain 2
Ischnura graellsii - female / by Jorge Perez from Spain
Ischnura graellsii - female / by Jorge Perez from Spain 4
Ischnura graellsii - female / by Jorge Perez from Spain 5

Vielen Dank an Jorge Perez aus Valencia / Spanien für die Bereitstellung seiner wundervollen Ischnura graellsii Fotos.

Ischnura graellsii - copula with female forma aurantiaca / by Jose Alvarez Gándara from Spain - Galicien
Ischnura graellsii - copula with female forma infuscans / by Jose Alvarez Gándara from Spain - Galicien
Ischnura graellsii - copula with female forma androchrom / by Jose Alvarez Gándara from Spain - Galicien

Vielen Dank an Jose Alvarez Gándara aus Spanien – Galicien, für die top Fotos der Paarungsräder..

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Literaturtipps:

K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948

G. Jurzitza (2000): Der Kosmos-Libellenführer (Die Arten Mittel- und Südeuropas). Franckh-Kosmos, ISBN 3-440-08402-7

GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514