Der Vierfleck im Profil / engl: Four-spotted Chaser
Wissenschaftl. Name: Libellula quadrimaculata Linnaeus, 1758
Gattung : Libellula – Segellibellen
Familie : Libellulidae – Segellibellen
Überfamilie : Libelluloidea – Segellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Libellula quadrimaculata, Männchen Libellula quadrimaculata, Weibchen
Wissenswertes:
Der Vierfleck ist fast über die gesamte Nordhälfte (Holarktis) des Erdballs verbreitet, dazu zählen Mitteleuropa, Nordeuropa, Asien, Alaska und Kanada. Die insgesamt 4 dunklen Flecken (pro Flügelpaar) an den Flügelvorderrändern, waren für den deutschen Namen „Vierfleck“ ausschlaggebend. Ferner ist der Vierfleck dadurch recht einfach zu erkennen.
Merkmale:
Der Vierfleck hat eine Flügelspannweite von etwa 65 bis 80 mm und eine Körperlänge ca. 40 bis 45 mm.
Vierfleck Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt und nur durch die Hinterleibsanhänge zu unterscheiden: Die Anhänge der Männchen sind etwas länger und leicht nach außen gebogen, die der Vierfleck Weibchen gerade. Außerdem besitzen die Männchen einen etwas kürzeren dritten Anhang, der sich mittig unter den oberen beiden befindet (ähnlich wie bei anderen Großlibellen).
Die Färbung ist in der Jugend goldbraun, später matt dunkelbraun. An den Seiten des Hinterleibs befinden sich kleine gelbe Flecken. Der ganze Körper ist stark behaart. Von anderen Arten ist der Vierfleck recht einfach durch die charakteristische Verteilung der Flügelmale zu unterscheiden. Jeder Flügel hat in der Mitte der Flügelvorderränder einen dunklen Fleck.
Bevorzugter Lebensraum:
Vierflecke besiedeln meist sonnige, vegetationsreiche Teiche aber auch größere stehende Gewässer mit pflanzenreichen Ufern.
Schnell fließende Gewässer hingegen werden vom Vierfleck gemieden.
Flugzeit:
Mai bis August.
Rote Liste Deutschland: RL — = nicht gefährdet
Rote Liste Österreich: LC = nicht gefährdet
Rote Liste Schweiz: LC = nicht gefährdet
Besonderheiten:
Der Vierfleck ist nach dem Schlüpfen nicht sehr standorttreu und wandert nach dem Aushärten oft ab. So können schnell und leicht auch abgelegene Gewässer erschlossen werden.
Die Männchen haben feste Sitzwarten, z. B. erhöhte Schilfhalme, zu denen sie nach der Jagd immer wieder zurückkehren. (Mein Tipp für Fotografen: Stöckchen in Ufernähe in die Erde stecken, Kamera bereit halten und warten. In der Regel wird es nicht lange dauern und ein Männchen lässt sich darauf nieder.)
Die Paarung erfolgt sehr schnell im Flug (nur wenige Sekunden andauernd), das Weibchen legt die Eier fliegend ab. Oftmals wird das Weibchen bei der anschließenden Eiablage dann erneut von einem Männchen ergriffen, welches die Spermien des Vorgängers entfernt und den eigenen Samen einbringt. Ja, das können Libellen.
Die Entwicklung der Larven schwankt zwischen einem (unter sehr günstigen Bedingungen), 2 (normale Bedingungen) und 3 Jahren (sehr kühle Gewässer).
Weitere Fotos von Libellula quadrimaculata:
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Weitere Arten unserer Segellibellen sortiert nach Gattungen
Gattung = Libellula – Segellibellen:
Plattbauch – Libellula depressa
Spitzenfleck – Libellula fulva
Gattung = Orthetrum – Blaupfeile:
Großer Blaupfeil – Orthetrum cancellatum
Kleiner Blaupfeil – Orthetrum coerulescens
Südlicher Blaupfeil – Orthetrum brunneum
Östlicher Blaupfeil – Orthetrum albistylum
Gattung = Sympetrum – Heidelibellen:
Blutrote Heidelibelle – Sympetrum sanguineum
Gemeine Heidelibelle – Sympetrum vulgatum
Große Heidelibelle – Sympetrum striolatum
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae
Gefleckte Heidelibelle – Sympetrum flaveolum
Gebänderte Heidelibelle – Sympetrum pedemontanum
Frühe Heidelibelle – Sympetrum fonscolombii
Südliche Heidelibelle – Sympetrum meridionale
Sumpf-Heidelibelle – Sympetrum depressiusculum
Gattung = Leucorrhinia – Moosjungfern:
Große Moosjungfer – Leucorrhinia pectoralis
Kleine Moosjungfer – Leucorrhinia dubia
Zierliche Moosjungfer – Leucorrhinia caudalis
Nordische Moosjungfer – Leucorrhinia rubicunda
Östliche Moosjungfer – Leucorrhinia albifrons
Gattung = Crocothemis – Feuerlibellen:
Feuerlibelle – Crocothemis erythraea
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Literaturhinweise:
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
A. Lehmann, J.H. Nüß (1998): Libellen – Bestimmungsschlüssel für Nordeuropa, Mitteleuropa und Frankreich, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, ISBN 3-923376-15-4