Der Gelbader-Blaupfeil im Profil / engl: Yellow-Veined Skimmer
Wissenschaftl. Name: Orthetrum nitidinerve (Selys, 1841)
Synonym: Orthetrum baeticum Rambur, 1842
Gattung : Orthetrum – Blaupfeile
Familie : Libellulidae – Segellibellen
Überfamilie : Libelluloidea – Segellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Orthetrum nitidinerve, Männchen Orthetrum nitidinerve, Weibchen
Herzlichen Dank an Pablo Martinez-Darve Sanz aus Spanien / Gran Canaria. Muchas Gracias, Pablo, für die wundervollen Fotos vom Gelbader-Blaupfeil.
Wissenswertes:
Der Gelbader-Blaupfeil kommt endemisch im westlichen Mittelmeerraum vor (Spanien, Portugal, Italien in und um Neapel herum, Sardinien, Sizilien, Malta, Marokko, Tunesien, Algerien und Libyen). Nachweise von den Balearen und Korsika sind bisher nicht bekannt. Dort sollte auf jeden Fall genauer auf Orthetrum nitidinerve geachtet werden, da es keinen ersichtlichen Grund gibt, weshalb Gelbader-Blaupfeil auf diesen Inseln fehlt.
Merkmale:
Mit einer Körperlänge von 46 bis zu 50 mm und einer Flügelspannweite von 62 mm bis 76 mm gehört der Gelbader-Blaupfeil zu einer der größeren Arten der Gattung, Blaupfeile (Orthetrum). Von der Farbe und dem gesamten Erscheinungsbild her besteht eine große Ähnlichkeit zu der Schwesternart Orthetrum brunneum (Südlicher Blaupfeil). Die geschlechtsreifen, ausgefärbten Männchen sind weißlich hellblau bereift.
Bevorzugter Lebensraum:
Der Gelbader-Blaupfeil besiedelt vorwiegend kleinere, schwachströmende, schlammige vegetationsarme Fließgewässer, aber auch Stillgewässer, zumeist in offener Landschaft.
Aktivitätsmaximum:
etwa von April bis Oktober
Gefährdungsstatus:
Rote Liste Europa: VU = gefährdet
Rote Liste weltweit: NE = nicht bewertet
Rote Liste Nordafrika: LC = nicht gefährdet
Besonderheiten:
Zur Paarung ergreift das Männchen das Weibchen im Flug. Die Paarung findet dann zumeist sitzend auf dem Boden oder auf Steinen / Felsen statt. Anschließend fliegen sie noch im Paarungsrad zum Gewässer und lassen sich auf aus dem Wasser herausragende Steinen / Felsen nieder, wo sie sich dann voneinander lösen und das Weibchen unter Beobachtung des Männchens sofort mit der Eiablage beginnt. Auf dem Felsen sitzend tippt das Weibchen den Hinterleib ins Wasser und legt aneinandergereihte gelblich weiße Ketten von mehreren hundert Eiern. Innerhalb der Familie der Segellibellen ist das Ablegen von Ei-Schnüren bisher von keiner anderen Art bekannt.
Weitere Fotos vom Gelbader-Blaupfeil:


Nochmals vielen Dank an Libellenkundler Pablo Martinez-Darve Sanz aus Spanien / Gran Canaria. Muchas Gracias, Pablo
Im September 2016 waren wir in Andalusien und konnten dort Orthetrum nitidinerve bestaunen, beobachten, fotografieren ….:








Alle europäischen Blaupfeil-Arten auf einen Blick:
Orthetrum albistylum (Selys, 1848) – Östlicher Blaupfeil
Orthetrum brunneum (Fonscolombe, 1837) – Südlicher Blaupfeil
Orthetrum cancellatum (Linnaeus, 1758) – Großer Blaupfeil
Orthetrum coerulescens (Fabricius, 1798) – Kleiner Blaupfeil
Orthetrum chrysostigma (Burmeister, 1839) – Rahmstreif-Blaupfeil
Orthetrum nitidinerve (Selys, 1841) – Gelbader-Blaupfeil
Orthetrum sabina (Drury, 1770) – Schlanker Blaupfeil
Orthetrum taeniolatum (Schneider, 1845) – Zierlicher Blaupfeil
Orthetrum trinacria (Selys, 1841) – Langer Blaupfeil
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K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514
R.R. Askew (2004): The Dragonflies of Europe (revised edition), Harley Books, England, ISBN 0-946589755 (engl. Sprache)
Wildermuth & Martens (2014), Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt, Quelle & Meyer Verlag (824 Seiten). ISBN: 978-3-494-01558-3