Steckbrief / Artbeschreibung: Zwerglibelle / engl: Sedgling or Pygmy Damselfly
Wissenschaftl. Name: Nehalennia speciosa (Charpentier, 1840)
Gattung: Nehalennia – Zwerglibellen
Familie: Coenagrionidae – Schlanklibellen
Überfamilie: Coenagrionoidea – Schlanklibellenartige
Unterordnung: Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung: Odonata – Libellen


Nehalennia speciosa, Männchen Nehalennia speciosa, Weibchen
Wissenswertes:
Die Zwerglibelle ist mit 20-25 mm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 25 mm, die kleinste Libelle in Europa.
Bestimmungsmerkmale:
Die Männchen der sehr zierlich gebauten Zwerglibelle sind hellblau gefärbt, die Oberseite ist metallisch grün, nur die Abdomenspitze ist oben ab der Mitte des 8. Segments blau. Das Flügelmal ist weißlich bis hellbraun. Die Beine sind recht hell und besitzen nur eine gering entwickelte schwarze Zeichnung. Die Weibchen ähneln den Männchen sehr, können gelegentlich aber auch in einer gelben Farbvariante und rötlichen Augen auftreten. Die Weibchen haben ein etwas kräftigeres Abdomen als die Männchen.
Sowohl Männchen als auch Weibchen sind eher mit der Kleinen Binsenjungfer (Lestes virens / Familie Teichjungfern) zu verwechseln, als dass die Zwerglibelle mit den übrigen Arten innerhalb ihrer Familie der Schlanklibellen verwechselt werden kann.
Herzlichen Dank an Hansruedi Wildermuth für das Foto vom Paarungsrad
Bevorzugter Lebensraum:
Flache, nicht zu saure Moorschlenken mit lockerer Vegetation (Wollgras, Schlammsegge, Fieberklee).
Flugzeit:
Flugzeit Mai bis August
Rote Liste Deutschland: RL1 = vom Aussterben bedroht
Rote Liste Österreich: CR = vom Aussterben bedroht
Rote Liste Schweiz: CR = vom Aussterben bedroht
Besonderheiten:
In geeigneten Habitaten kann die Zwerglibelle recht zahlreich auftreten, anderswo fehlt sie komplett. Die Zwerglibelle ist nicht besonders flugfreudig, weshalb es der Art schwer fällt, neue Lebensräume für sich zu erschließen. Hinzu kommen die hohen Ansprüche an ihren Lebensraum, welche die Zwerglibelle letztendlich zu einer vom Aussterben bedrohten Libellenart werden ließ. Grund genug für den BUND und die GdO Nehalennia speciosa zur Libelle des Jahres 2018 zu küren.
Hoffen wir darauf, dass die Zwerglibelle aufgrund ihrer geringen Körpergröße häufig ganz einfach nur übersehen wird.
Weitere Fotos von Nehalennia speciosa:








Weitere Arten unserer Schlanklibellen sortiert nach Gattungen:
Gattung = Rubinjungfern – Ceriagrion :
Zarte Rubinjungfer – Ceriagrion tenellum
Gattung = Azurjungfern – Coenagrion:
Hauben-Azurjungfer – Coenagrion armatum
Speer-Azurjungfer – Coenagrion hastulatum
Sibirische (Bileks) Azurjungfer – Coenagrion hylas
Mond-Azurjungfer – Coenagrion lunulatum
Helm-Azurjungfer – Coenagrion mercuriale
Vogel-Azurjungfer – Coenagrion ornatum
Hufeisen-Azurjungfer – Coenagrion puella
Fledermaus-Azurjungfer – Coenagrion pulchellum
Gabel-Azurjungfer – Coenagrion scitulum
Gattung = Becherjungfern – Enallagma :
Gemeine Becherjungfer – Enallagma cyathigerum
Gattung = Granataugen – Erythromma
Saphirauge / Pokaljungfer – Erythromma lindenii
Großes Granatauge – Erythromma najas
Kleines Granatauge- Erythromma viridulum
Gattung = Pechlibellen – Ischnura :
Große Pechlibelle – Ischnura elegans
Kleine Pechlibelle – Ischnura pumilio
Gattung = Zwerglibellen – Nehalennia :
Zwerglibelle – Nehalennia speciosa
Gattung = Adonislibellen – Pyrrhosoma :
Frühe Adonislibelle – Pyrrhosoma nymphula
oder
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Wildermuth & Martens (2014), Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt, Quelle & Meyer Verlag (824 Seiten). ISBN: 978-3-494-01558-3
K. Sternberg, R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 1, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3508-6
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167