Die Südliche Heidelibelle im Profil / engl: Southern Darter
Wissenschaftl. Name: Sympetrum meridionale (Selys, 1841)
Gattung : Sympetrum – Heidelibellen
Familie : Libellulidae – Segellibellen
Überfamilie : Libelluloidea – Segellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung: Odonata – Libellen
Sympetrum meridionale, Männchen Sympetrum meridionale, Weibchen
Wissenswertes:
Die Südliche Heidelibelle ist eine recht wanderfreudige, ursprünglich mediterrane Art. In Deutschland wird S. meridionale bisher noch als selten einfliegender Vermehrungsgast eingestuft. In Süddeutschland häufen sich mittlerweile Fundorte, für die Fortpflanzungsnachweise vorliegen. Im Jahr 2013 trat diese Heidelibelle vermehrt in Deutschland auf. Folgt bitte meinem Aufruf zur Mithilfe.
Merkmale:
Die Körperlänge beträgt 35-40 mm und die Flügelspannweite zwischen 50 und 60 mm womit die Südliche Heidelibelle von der Größe her als auch vom Aussehen her einigen anderen Heidelibellenarten sehr ähnlich ist. Fast genau wie die Große Heidelibelle , die Frühe Heidelibelle, die Gefleckte Heidelibelle und die Gemeine Heidelibelle, hat die Südliche Heidelibelle helle Längsstreifen an der Hinterseite der Beine. Bei genauerer Betrachtung jedoch, sind die Beine meist auch im Ganzen heller, als die der genannten Arten der Heidelibellen.
Der Thorax ist höchstens im unteren Bereich mit geringen schwarzen Bereichen, die gesamte Brust im Unterschied zu allen anderen Heidelibellen fast einfarbig gelblich bis sandfarben, ohne schwarze Nahtlinien-Zeichnung.
Die Weibchen haben eine anliegende Legescheide ohne Einbuchtung und relativ lange Hinterleibsanhänge.
Die Flügel beider Geschlechter sind komplett durchsichtig mit gräulichen bis orange-rötlichen Flügelmalen. (Herzlichen Dank an André Günther für das Foto vom Männchen)
Bevorzugter Lebensraum:
Sommertrockene Tümpel, Sümpfe, Überschwemmungsgewässer, Verlandungsflächen. Im Grunde genommen besiedelt die Südliche Heidelibelle fast ausschließlich Flachgewässer oder seichte Gewässerbereiche, die zum großen Teil nur temporär Wasser führen.
Aktivitätsmaximum:
In Mitteleuropa von Juli bis September, im Süden Europas in etwa von Mai bis Oktober.
Rote Liste Deutschland: RL — = nicht gefährdet
Rote Liste Österreich: CR = vom Aussterben bedroht
Rote Liste Schweiz: NE = nicht beurteilt
Besonderheiten:
Die Eiablage findet, wie den Heidelibellen üblich, im Tandem statt, wobei das Weibchen bis zu 500 Eier durch wippende Bewegungen des Hinterleibs ins flache Wasser im Uferbereich oder gar in bereits trockengefallene Mulden abgeworfen, gelegentlich auch auf der Wasseroberfläche durch leichtes eintippen abgestreift.
Vielen Dank an Henrik Stöhr für die Sympetrum meridionale Fotos des Tandems und des Paarungsrads.
Die Südliche Heidelibelle ist sehr scheu, ihr Flug wirkt hektisch, so lässt sie sich oftmals nur aus einigen Metern Entfernung mit dem Fernglas beobachten.
Weitere Fotos von Sympetrum meridionale:
Vielen Dank an Thorsten Seibel für das Foto eines jugendlichen, noch nicht rot gefärbten Männchens.
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Weitere Arten unserer Segellibellen sortiert nach Gattungen
Gattung = Libellula – Segellibellen
Vierfleck – Libellula quadrimaculata
Plattbauch – Libellula depressa
Spitzenfleck – Libellula fulva
Gattung = Orthetrum – Blaupfeile:
Großer Blaupfeil – Orthetrum cancellatum
Kleiner Blaupfeil – Orthetrum coerulescens
Südlicher Blaupfeil – Orthetrum brunneum
Östlicher Blaupfeil – Orthetrum albistylum
Gattung = Sympetrum – Heidelibellen:
Blutrote Heidelibelle – Sympetrum sanguineum
Gemeine Heidelibelle – Sympetrum vulgatum
Große Heidelibelle – Sympetrum striolatum
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae
Gefleckte Heidelibelle – Sympetrum flaveolum
Gebänderte Heidelibelle – Sympetrum pedemontanum
Frühe Heidelibelle – Sympetrum fonscolombii
Sumpf-Heidelibelle – Sympetrum depressiusculum
Gattung = Leucorrhinia – Moosjungfern:
Große Moosjungfer – Leucorrhinia pectoralis
Kleine Moosjungfer – Leucorrhinia dubia
Zierliche Moosjungfer – Leucorrhinia caudalis
Nordische Moosjungfer – Leucorrhinia rubicunda
Östliche Moosjungfer – Leucorrhinia albifrons
Gattung = Crocothemis – Feuerlibellen:
Feuerlibelle – Crocothemis erythraea
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Literaturhinweise:
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
A. Lehmann, J.H. Nüß (1998): Libellen – Bestimmungsschlüssel für Nordeuropa, Mitteleuropa und Frankreich, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, ISBN 3-923376-15-4