Die Feuerlibelle im Profil / engl: Broad Scarlet or Scarlet Darter
Wissenschaftl. Name: Crocothemis erythraea (Brullé, 1832)
Gattung : Crocothemis – Feuerlibellen
Familie : Libellulidae – Segellibellen
Überfamilie: Libelluloidea – Segellibellenartige
Unterordnung: Anisoptera – Großlibellen
Ordnung: Odonata – Libellen
Crocothemis erythraea, Männchen Crocothemis erythraea, Weibchen
Wissenswertes:
Die Feuerlibelle ist eine typische Art des Mittelmeerraums, die sich in den letzten Jahren vermutlich aufgrund der Klimaerwärmung verstärkt immer weiter Richtung Norden ausbreitet. Ursprünglich stammt die Feuerlibelle aus Südafrika. Die Feuerlibelle war die Libelle des Jahres 2011!
Merkmale:
Die Feuerlibelle erreicht eine Körperlänge von 40-45 mm bei Flügelspannweiten von max. 66 mm. Voll ausgefärbte Männchen sind „feuerrot“. Die Hinterflügel weisen in beiden Geschlechtern einen großen, die Vorderflügel einen kleinen gelb/orangefarbenen Fleck an der Basis (Basalfleck) auf. Der Körper des Weibchens der Feuerlibelle ist blass orange bis gelb-braun, kann gelegentlich aber auch rot wie das Männchen sein (siehe Foto links, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Naturfotograf Andreas Thiele aus Berlin). Die Legeröhre ist lang und weit abstehend. Die Beine sind hell: beige-orange/rot-bräunlich bis knallrot.
Bevorzugter Lebensraum:
In Mitteleuropa scheint die Feuerlibelle Altwasser und flache, sich schnell aufwärmende Gewässer in klimatisch begünstigten Lagen zu bevorzugen, meist in Sandgruben. Als typische und agile Wanderlibelle ist sie aber auch an anderen Gewässern immer wieder anzutreffen. Wichtig sind auch angrenzende ungemähte Wiesen oder Hochstaudenflure für Jagd und Übernachtung.
Aktivitätsmaximum:
Ende Juni bis Mitte August
Rote Liste Deutschland: RL — = nicht gefährdet
Rote Liste Österreich: LC = nicht gefährdet
Rote Liste Schweiz: LC = nicht gefährdet
Besonderheiten:
Bereits seit den 90er Jahren ist die Feuerlibelle in Süddeutschland beheimatet und breitet sich immer weiter nördlich aus, so dass sie nun Bundesweit angetroffen werden kann.
Die Paarung der Feuerlibellen findet zumeist fliegend in der Luft, innerhalb weniger Sekunden statt. Die anschließende Eiablage erfolgt ohne die Begleitung der Männchen, wobei die Eier im Flug abgeworfen werden.
Für das sehr seltene Fotodokument einer Paarung von sitzenden Feuerlibellen, welches der Naturfotograf Andreas Thiele (Berlin), LibellenWissen.de zur Verfügung gestellt hat, danke ich recht herzlich!
Anmerkung: Die Feuerlibelle begleitet Sie in der rechten unteren Ecke während Ihres gesamten Aufenthalts auf LibellenWissen.de auf Ihrem Bildschirm.
Weitere Fotos von Crocothemis erythraea:
2 ganz besonders interessante Aufnahmen eines Weibchens, welches wie das Männchen rot gefärbt ist (androchrom, auch andromorph), stellte uns Libellenfreundin, Sabine Hanzel aus Wien, zur Verfügung. Herzlichen Dank, liebe Sabine!
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Weitere Arten unserer Segellibellen sortiert nach Gattungen
Gattung = Libellula – Segellibellen:
Vierfleck – Libellula quadrimaculata
Plattbauch – Libellula depressa
Spitzenfleck – Libellula fulva
Gattung = Orthetrum – Blaupfeile:
Großer Blaupfeil – Orthetrum cancellatum
Kleiner Blaupfeil – Orthetrum coerulescens
Südlicher Blaupfeil – Orthetrum brunneum
Östlicher Blaupfeil – Orthetrum albistylum
Gattung = Sympetrum – Heidelibellen:
Blutrote Heidelibelle – Sympetrum sanguineum
Gemeine Heidelibelle – Sympetrum vulgatum
Große Heidelibelle – Sympetrum striolatum
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae
Gefleckte Heidelibelle – Sympetrum flaveolum
Gebänderte Heidelibelle – Sympetrum pedemontanum
Frühe Heidelibelle – Sympetrum fonscolombii
Südliche Heidelibelle – Sympetrum meridionale
Sumpf-Heidelibelle – Sympetrum depressiusculum
Gattung = Leucorrhinia – Moosjungfern:
Große Moosjungfer – Leucorrhinia pectoralis
Kleine Moosjungfer – Leucorrhinia dubia
Zierliche Moosjungfer – Leucorrhinia caudalis
Nordische Moosjungfer – Leucorrhinia rubicunda
Östliche Moosjungfer – Leucorrhinia albifrons
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Literaturhinweise:
K. Sternberg, R. Buchwald (2000): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 2, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3514-0
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
A. Lehmann, J.H. Nüß (1998): Libellen – Bestimmungsschlüssel für Nordeuropa, Mitteleuropa und Frankreich, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, ISBN 3-923376-15-4