Die Zierliche Zangenlibelle im Profil / engl: Waved Pincertail
Wissenschaftl. Name: Onychogomphus flexuosus (Schneider, 1845)
Gattung : Onychogomphus – Zangenlibellen
Familie : Gomphidae – Flussjungfern
Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Onychogomphus flexuosus Männchen Onychogomphus flexuosus Weibchen
Recht herzlichen Dank in die Niederlande an Paul Cools, für die Fotos von Onychogomphus flexuosus
Wissenswertes:
Die Zierliche Zangenlibelle ist die am weitesten verbreitete Zangenlibellen-Art Zentralasiens. Vorkommen sind bekannt aus Anatolien, Iran, Irak, Israel, Syrien, Jordanien, Kaukasus bis nach Afghanistan. In Europa kommt Onychogomphus flexuosus bisher nur in der Türkei vor. Aus Russland liegen zwar Fundmeldungen vor, die bisher jedoch nicht eindeutig bestätigt werden konnten.
Merkmale:
Die Zierliche Zangenlibelle ist einiges kleiner und schlanker als die Kleine Zangenlibelle. O. flexuosus ist etwa nur 45 mm lang und erreicht eine Flügelspannweite von maximale 60 mm. Die gelb-schwarze Körperfarbe der Männchen und Weibchen ist blasser und wärmer als die Kleine Zangenlibelle. Die Hinterleibssegmente 3-6 haben jeweils zwei schwarze Zeichnungselemente. Die Segmente 7-10 sind orangefarben bis ockergelb und mit sehr geringer schwarzer Zeichnung versehen. Allerdings kann die schwarze Zeichnung stark variieren. Die Augen sind grau, die Flügelmale (Pterostigmen) bräunlich-gelb mit einer kleinen schwarzen Umrandung.
Der untere Hinterleibsanhang (Appendage) der Männchen hat in der Mitte einen Bogen oder auch Welle (in der Seitenansicht ein weiches W), weshalb ihr englische Name „Waved-Pincertail“ lautet. Zudem ist er kürzer als die oberen Hinterleibsanhänge.
Bevorzugter Lebensraum:
Onychogomphus flexuosus besiedelt sowohl kleinere als auch große, besonnte Fließgewässer mit guter Wasserqualität. Wichtig für die Zangenlibelle sind Inseln aus Kies oder flach auslaufende Ufer mit Kies und Steinen, auf denen die Zierliche Zangenlibelle sich absetzen kann um Ausschau nach Weibchen halten zu können.
Flugzeit:
Mitte Mai bis Ende Juli.
Rote Liste Mittelmeerraum: VU = verletzlich
Rote Liste weltweit: NE = Vermehrungsgast
Rote Liste Nordafrika: – = nicht bekannt
Besonderheiten:
Die Ausbreitung von Onychogomphus flexuosus ist nicht auszuschließen. Die Art wurde im Kaukasus schon in Höhenlagen von etwa 900 Metern beobachtet, aber auch in vollkommen trockenen, sehr heißen Gebieten.
Ein weiteres Onychogomphus flexuosus Foto von Paul Cools:
<<— zur Übersicht ”Libellenarten Europas”
Suhling, F. & O. Müller (1996): Die Flussjungfern Europas – Gomphidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 628, Westarp-Wissenschaften, ISBN 3-89432-459-7
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514