Die Türkische Keiljungfer im Profil / engl: Turkish Clubtail
Wissenschaftl. Name: Gomphus schneiderii Selys, 1850
Gattung : Gomphus – Keiljungfern
Familie : Gomphidae – Flussjungfern
Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Gomphus schneiderii, Männchen Gomphus schneiderii, Weibchen
Wissenswertes:
Wie der deutsche Name schon zum Ausdruck bringt, hat die Türkische Keiljungfer ihren Verbreitungsschwerpunkt in der gesamten Türkei. Von dort aus erreicht Gomphus schneiderii innerhalb Europas den Süden Griechenlands, insbesondere deren vorgelagerten Inseln. Einzelnachweise gibt es auch aus dem südlichen Balkan. Vom asiatischen Teil der Türkei aus erreicht die Türkische Keiljungfer Iran, Irak, Libanon und Georgien. Das Verbreitungsgebiet von Gomphus schneiderii überschneidet sich teilweise mit dem Gebiet von Gomphus vulgatissimus, weshalb bei der Bestimmung ganz genau hingesehen werden sollte, um Verwechslungen auszuschließen.
Merkmale:
Die Türkische Keiljungfer erreicht eine Körperlänge von maximal 48 mm, bei einer Flügelspannweite bis zu 62 mm. Die Türkische Keiljungfer ist von der Größe und aufgrund ihrer schwarz-gelben Färbung, sowie der schwarzen Beine vom Aussehen her, der Gemeinen Keiljungfer sehr ähnlich und eng mit ihr Verwandt. Im Gegensatz zu Gomphus vulgatissimus hat Gomphus schneiderii blaue Augen.
Die Hinterleibsanhänge der Männchen sowie die Legescheide der Weibchen gleichen wiederum eher denen von Gomphus simillimus. Auch die Farbverteilung am Körper kann stark variieren, so gibt es Imagines die äußerlich auf dem ersten Blick Gomphus simillimus ähnlicher sehen.
Bevorzugter Lebensraum:
Die Türkische Keiljungfer besiedelt mittlere und größere Fließgewässer sowie stehende Gewässer mit kiesigem Grund.
Flugzeit:
Mai bis Juli
Rote Liste Mittelmeerraum: LC = nicht gefährdet
Rote Liste weltweit: NE = Vermehrungsgast
Rote Liste Nordafrika: – = kein Vorkommen
Besonderheiten:
Als eigene Art galt Gomphus schneiderii lange Zeit umstritten und wurde für eine Unterart von Gomphus vulgatissimus gehalten und zwischenzeitlich Gomphus vulgatissimus schneiderii (Schneider 1986, Dumont, 1991) genannt. Mittlerweile sind die Zweifel am Status der eigenständigen Art beseitigt (Suhling & Müller, 2006).
Weitere Fotos von Gomphus schneiderii:
Suhling, F. & O. Müller (1996): Die Flussjungfern Europas – Gomphidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 628, Westarp-Wissenschaften, ISBN 3-89432-459-7
Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514
GdO (2010) Libellula Supplement 10, Studien zur Libellenfauna Griechenlands IV (Wolfgang Lopau, † 2009, erschienen postum), ISSN 0723-6514
R.R. Askew (2004): The Dragonflies of Europe (revised edition), Harley Books, England, ISBN 0-946589755