Italienische Quelljungfer – Cordulegaster trinacriae

Die Italienische Quelljungfer im Profil / engl: Italien Goldenring

Wissenschaftl. Name: Cordulegaster trinacriae Waterston, 1976

Gattung: Cordulegaster – Quelljungfern
Familie: Cordulegastridae – Quelljungfern

Überfamilie: Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung: Anisoptera – Großlibellen
Ordnung: Odonata – Libellen

Cordulegaster trinacriae - male 1/ by Pablo Martinez-Darve Sanz from Gran Canaria
Cordulegaster trinacriae - male / by Pablo Martinez-Darve Sanz from Gran Canaria

Vielen Dank an Pablo Martinez-Darve Sanz aus Spanien / Gran Canaria, für die wundervollen Fotos von Cordulegaster trinacriae, Männchen

Foto vom Weibchen gesucht!

Wissenswertes:
Die Italienische Quelljungfer kommt auf dem Festland Südwest-Italiens und Sizilien vor (endemisch). Dort ersetzt sie weitestgehend die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii). Lediglich südlich von Rom bei Gerano ist C. trinacriae und C. boltonii mit etwas Glück gemeinsam anzutreffen.

Merkmale:
Die Italienische Quelljungfer ähnelt der Grundform (Nominatform) der Zweigestreiften Quelljungfer (Cordulegaster boltonii boltonii), hat jedoch etwas geringere Gelbanteile auf schwarzen Grund an Hinterleib und Brust. Wie auch bei C. bolltonii haben die Männchen und Weibchen grüne Augen.

Die Männchen werden bis zu 79 mm lang und erreichen eine Flügelspannweite von ca. 100 mm. Die Weibchen sind bis zu 14 mm größer und bis zu 12 mm mehr Spannweite. Die Männchen lassen sich am besten an den längeren oberen Hinterleibsanhängen unterscheiden, wofür eine Aufnahme von oben nötig ist. Ansonsten müsste die Libelle eingefangen werden, aber das wollen wir nach Möglichkeit vermeiden. Die oberen Hinterleibsanhänge sind länger als das 10. Abdominalsegment (bei der Zweigestreiften Quelljungfer sind sie kürzer als S 10), der untere Hinterleibsanhang ist deutlich stärker eingebuchtet, als bei ihrer Schwesternart.

Bevorzugter Lebensraum:
Die Italienische Quelljungfer besiedelt bis zu 5 Meter breite, saubere, vegetationsarme, jedoch gern von Erlen und Buchen umsäumte, halbschattige und vor allem ständig wasserführende Gebirgsbäche bis zu Höhenlagen von 900 Meter.

Flugzeit:
Juni bis August

Rote Liste Mittelmeerraum: NT = potenziell gefährdet
Rote Liste Europa: NT = potenziell gefährdet
Rote Liste Nordafrika: – = kein Vorkommen

Besonderheiten:
Die Italienische Quelljungfer zählt zu einer der weniger gut erforschten Libellenarten Europas. Das liegt vor allem daran, weil die Italienische Quelljungfer erst 1976 als eigenständige Art anerkannt wurde. Zuvor hielt man sie für eine der zahlreichen mediterranen Unterarten der Zweigestreiften Quelljungfer. Vom Verhalten her ähneln sich die verschiedenen Quelljungfern allgemein sehr.

Die Angaben sind wie immer ohne Gewähr.

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Wildermuth & Martens (2014), Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt, Quelle & Meyer Verlag (824 Seiten). ISBN: 978-3-494-01558-3

K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514

R.R. Askew (2004): The Dragonflies of Europe (revised edition), Harley Books, England, ISBN 0-946589755