Die Sibirische Winterlibelle im Profil – Siberian Winter Damsel
Wissenschaftl. Name: Sympecma paedisca (Brauer, 1877)
Gattung : Sympecma – Winterlibellen
Familie : Lestidae – Teichjungfern
Überfamilie : Lestoidea – Teichjungfernartige
Unterordnung : Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Sympecma paedisca, Männchen Sympecma paedisca, Weibchen
Wissenswertes:
Wie der Name Winterlibelle schon vermuten lässt, überwintern Winterlibellen als einzige Gattung nicht als Larve oder Ei, wie es bei den anderen Gattungen der Libellen der Fall ist, sondern als flugfähiges Insekt. Die Sibirische Winterlibelle ist wesentlich seltener als ihre Schwesternart und gemäß des Anhangs 4 der europäischen FFH-Richtlinie streng geschützt.
Merkmale:
Hell-braune Grundfärbung mit dunkelbrauner, kupferner Zeichnung. Die Sibirische Winterlibelle ist in der Regel etwas heller als die Gemeine Winterlibelle.
Bestimmungsmerkmale:
im Gegensatz zu ihrer Schwesternart, der Gemeinen Winterlibelle, hat der obere Thoraxstreifen einen nicht ganz glatten Rand, beim Männchen sind zusätzlich die unteren Hinterleibsanhänge sehr kurz und kaum sichtbar.
Bevorzugter Lebensraum:
Gewässer mit bewachsenen Ufern (Seggen/Binsen/Röhricht etc.) etwa Altwasser, Baggerseen oder Fischteiche, zum Herbst hin entfernen sie sich oft einige km vom Gewässer und suchen sich geeignete Überwinterungsplätze, um sich vor Wind und Kälte zu schützen.
Flugzeit:
Ende Juli/August bis in den Mai/Juni des darauf folgenden Jahres
Rote Liste Deutschland: RL 1 = vom Aussterben bedroht
Rote Liste Österreich: CR = vom Aussterben bedroht
Rote Liste Schweiz: CR = vom Aussterben bedroht
Besonderheiten:
Anders als die übrigen Arten aus der Familie der Teichjungfern (Lestidae), legen Winterlibellen ihre Flügel in Ruhestellung zusammen, so dass sich beide Flügelpaare auf einer, meist die der Sonne zugewandten Seite befinden.
Weitere Fotos von Sympecma paedisca (Sibirische Winterlibelle):
Herzlichen Dank an Mike Lange aus Sachsen für das nun folgende Foto eines einzelnen Weibchens bei der Eiablage. Zwei Besonderheiten fielen auf: 1. stechen die Weibchen die Eier normalerweise in abgestorbenes Pflanzenmaterial, welches auf oder nah der Wasseroberfläxhe treibt, und 2. selten ohne Begleitung des Männchens im sogenannten „Tandem“.
Weitere Arten unserer Teichjungfern sortiert nach Gattungen:
Gattung = Binsenjungfern – Lestes:
Lestes barbarus (Fabricius, 1798) – Südliche Binsenjungfer
Lestes dryas (Kirby, 1890) – Glänzende Binsenjungfer
Lestes macrostigma (Eversmann, 1836) – Dunkle Binsenjungfer
Lestes sponsa (Hansemann, 1823) – Gemeine Binsenjungfer
Lestes virens vestalis Rambur, 1842 – Kleine Binsenjungfer
Gattung = Weidenjungfern – Chalcolestes:
Chalcolestes viridis (Vander Linden, 1825) – Westliche Weidenjungfer (häufig der Gattung Teichjungfern (Lestes) zugeordnet – Chalcolestes wurde beschrieben als Große Binsenjungfer, Gemeine Weidenjungfer oder Weidenjungfer – Lestes viridis)
Gattung = Winterlibellen – Sympecma:
Sympecma fusca (Vander Linden, 1820) – Gemeine Winterlibelle
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Literatur:
K. Sternberg, R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 1, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3508-6
Jödicke R (1997): Die Binsenjungfern und Winterlibellen Europas, Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 631, Westarp-Wissenschaften, ISBN 3-89432-460-0
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
G. Jurzitza (2000): Der Kosmos-Libellenführer (Die Arten Mittel- und Südeuropas). Franckh-Kosmos, ISBN 3-440-08402-7